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 Mein Taubenreuther

Ford Ranger im 4x4 Action Magazin

07.11.2016



  Hier finden Sie den Artikel von 4x4 Action



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Der Allrounder-Pickup

Jens Hueske ist ein enthusiastischer Offroader und hat schon einiges an Allradlern bewegt. Seinen Ford Ranger hat er zur „eierlegenden Wollmilchsau“ umfunktioniert.
Der Ford Ranger ist nicht umsonst sehr erfolgreich: Er sieht prima aus und verbindet solide Offroad-Technik mit einem relativ günstigen Preis. Genau die richtige Basis für Jens Hueske und seine Umbaupläne. Jens hat einen großen Vorteil: Er sitzt praktisch an der Quelle, denn er arbeitet beim fränkischen Offroad-Spezialisten Taubenreuther im IT-Bereich. So konnte er für seine Umbaumaßnahmen auf ein nahezu unerschöpfliches Repertoire an Möglichkeiten zurückgreifen. 
Das Fahrzeug sollte vor allem für familientaugliche Reisen nach Schweden und Norwegen ausgelegt sein. Um eine doppelte Sicherheit für Geländeausflüge einzubauen, montierte Jens zunächst eine Warn-Seilwinde XD9000 hinter der Serien-Frontschürze, was mit fertigem Ford-Ranger-Einbaukit von Taubenreuther eine relativ einfache Sache ist. Mit einer Zugkraft von 4,1 Tonnen sind genügend Reserven auch für den voll beladenen Ford Ranger vorhanden.
Geht’s mal heftiger zur Sache, schützen sechs Millimeter starke Leichtmetall-Unterfahrschutz-Platten Vorderachse, Motor, Getriebe, Verteilergetriebe und Tank vor Beschädigungen. Die Platten besitzen praktische Aussparungen für die Wartung, so dass bei einem Ölwechsel der Unterfahrschutz nicht abgenommen werden muss. Trotz einer serienmäßigen Watttiefe von 800 Millimetern montierte Jens noch einen Safari-Schnorchel. Bei staubigen Pistenverhältnissen kann er zusätzlich einen Zyklon-Filter draufset-zen.
Für stets volle Batterien in allen Lebenslagen sorgt das IBS-Batteriemanagement-System: Während der Fahrt werden über ein 200-Ampère-Relais (maximal 500 Ampère) die Starter- und Verbraucherbatterie automatisch geladen. Steht das Fahrzeug, werden beide Optima-Batterien voneinander getrennt, so dass für den stationären Einsatz von elektrischen Verbrauchern wie  Kühlbox, Lampen, Inverter oder Laptop nur eine Batterie herangezogen wird und die zweite Batterie für den Motorstart vorbehalten bleibt. In Notfällen kann per Tastendruck eine Verbindung zwischen beiden Batterien hergestellt werden.
Unabhängig von der Lichtmaschinen-Ladespannung sorgt der DBM-InCarCharger von IBS mit einem mehrstufigen Ladeprozess für einen optimalen Aufladevorgang der Batterien. Die Zusatzbatterie sitzt unter der seitlichen Abdeckung des Outback-Schubladensystems im Laderaum und ist bei Bedarf einfach zu erreichen. Das Schubladensystem verträgt bei ausgezogener Schublade 100 Kilogramm Belastung. Es ist außen mit einem UV-beständigen Industrieteppich bezogen. Auf der linken Schublade ist eine 47 Liter große ARB-Kühlbox an Airline-Schienen montiert.
Für den Schutz vor äußeren Witterungsbedingungen kommt ein ARB-Commercial-Hardtop aus ABS-Kunststoff zum Einsatz. Seitlich sind abschließbare Aluminium-Klappen montiert, die leichter und weniger bruchgefährdet als Glasfenster sind. Ein weiterer Vorteil der Klappen ist, dass man alle Bereiche der Ladefläche gut erreichen kann. Damit sind Kletteraktionen über die Heckklappe in die hinterste Ecke passé. Eine weitere Besonderheit des Hardtops ist ein klappbares Fenster an der Stirnseite, durch das man die Heckscheibe der Kabine reinigen kann.
Der Upracks-Alu-Dachträger ist für eine maximale Traglast von 100 Kilo ausgelegt. Das Hardtop wird vollständig entlastet, denn darunter sind zwei Stahlträger vorhanden, die sich an den seitlichen Bordwänden abstützen und die komplette Dachlast aufnehmen. Dadurch sind das Dachzelt und die Foxwing-Markise keine Herausforderung für die Dauerbelastung des Hardtops. Die Markise bietet erstaunliche 9,5 Quadratmeter überdachter Fläche und ist im verpackten Zustand 2,40 Meter lang.
Damit das Zusatzgewicht die Fahreigenschaften des Fords nicht verschlechtert, wurde ein OME-Federkit zusammen mit dreifach einstellbaren Koni-Stoßdämpfern eingebaut. Im Einsatz überzeugt die Fahrwerksabstimmung vollständig: Die seitliche Wankneigung ist trotz des nach oben verlagerten Schwerpunkts nur minimal stärker als in der Serie. Das Fahrwerk spricht sensibel an, und auch bei strammer Fahrweise bleiben keine Wünsche offen.
Die Planung von Jens sieht in naher Zukunft noch einen Dachträger auf der Fahrgastzelle, diverse LED-Arbeitsscheinwerfer, eine zusätzliche Stromversorgung im Fahrgastraum, einen Inverter mit 220-Volt-Außenanschluss und seitliche Treeslider zum Schutz der Seitenschweller vor. Es gibt also noch was zu tun.
Text & Fotos: Sascha Christof